TRAUMBALLADEN 2 / Fine Art Print auf Baumwollpapier / 2015 - 2017
Maria Semmer
Eine junge Frau schaut träumerisch in die Zukunft. Oder schaut sie in die Vergangenheit? Maria Semmers jüngere Fotografien verbindet eine Gemeinsamkeit: Die Figuren auf ihren Fotografien schauen alle gedankenverloren in eine Welt, die für den Betrachter unbekannt ist. Sie sitzen mit einem versteckten Lächeln in verfallenen Ruinen oder stehen in sich selbst vertieft mitten in idyllischer unberührter Natur. Ein zentrales Motiv der Künstlerin ist das Überschreiten: der mystische Moment zwischen Wach sein und Schlafen, die Versunkenheit in einer unsichtbaren Welt zwischen Betrachter und Figur. Jede ihrer Figuren befindet sich auf einer träumerischen Reise.
Maria Semmer ist genau wie ihre Kunst immer auf der Reise. Die Künstlerin wurde 1979 in Rothenburg ob der Tauber geboren und beschäftigte sich schon in ihrer Jugend mit Malerei und Fotografie. Während ihres Grafik-Design Studiums an der der Georg Simon Ohm Fachhochschule in Nürnberg entdeckte sie die Performancekunst und Straßenfotografie. In dieser Zeit entwickelte sie eine Faszination für die Ausdrucksvielfalt menschlicher Gesichter. Im Jahr 2003 arbeitete sie als Assistentin des Künstlers Younis Al Azzawy in Berlin und beschäftigte sich mit Wandmalerei. Im folgenden Jahr studierte sie an der Akademie für Kunst und Design in Sankt Petersburg. Nach dieser intensiven Auseinandersetzung mit der Malerei wendete sich Maria Semmer wieder der Fotografie zu. Sie lebte von 2007 bis 2011 in Rom und schuf unter anderem ihre Fotografie-Serien „Träumer“ I und II und „Das Haus von Morgen“. In diesen Jahren reiste Maria Semmer immer wieder nach Deutschland und setzte ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Motiv der Transzendenz in der Natur fort. Es entstand die Fotografie-Serie „Dämmerig“. In ihrer Kunst dieser Schaffenszeit setzt sie sich auf unterschiedliche Weise mit dem Selbst und der Reise ins Innere auseinander. Maria Semmers Reise führte sie im Jahr 2012 in ihre Heimat Rothenburg ob der Tauber zurück. Dort schuf sie in einem verlassenen Haus die Foto-Serie „The Transition“. Auch ihr aktuelles Projekt „Traumballaden“ verbindet der Aufnahmeort: alle Fotografien entstanden an einem abgelegenen Ort in einem See.
Maria Semmers Werke wurden in Museen und Galerien ausgestellt, darunter Einzelausstellungen wie z.B. „Crepuscular“ im MUSPAC - Museum für zeitgenössische Kunst in L’Aquila (Italien), „Sanctuary“ in der Galleria Gallerati in Rom und „Dreamers“ in der Galleria Hybrida contemporanea in Rom.
Text: Anika Obermann
TRAUMBALLADEN 7 / Fine Art Print auf Baumwollpapier / 2015 - 2017
www.mariasemmer.com